vegan

1 Jahr vegan – ein Bericht

Hallo liebe Freunde des Grünfutters,

das Jahr ist fast vorbei und für mich endet das erste Jahr veganer Lebensweise. Ein Grund mal zurückzuschauen was sich alles im Bezug auf meine Ernährung geändert hat.

Kleiner Disclaimer vorweg: es handelt sich hier um einen persönlichen Bericht. Wenn du gesundheitliche Probleme hast, sprich mit deinem Arzt. Meine Erfahrungen ersetzen eine ärztliche Diagnose nicht.

Vegane Ernährung – meine Erfahrungen nach einem Jahr

Bereits im September 2019 habe ich Fleisch von meinem Speiseplan gestrichen. Die jährlich stattfindende Veganuary – Challenge war der Auslöser es dann doch komplett vegan zu versuchen. Und zu meiner Überraschung ging es einfacher als gedacht. Bevor ich alle tierischen Produkte von meinem Speiseplan gestrichen habe, war ich ein Milch und Joghurt – Junkie. Diese zwei Dinge waren meine größte Sorge bei der Umstellung, aber ich habe ziemlich schnell meine Lieblingsalternativen gefunden (Hafermilch und Sojajoghurt von Sojade). Klar musste ich zu Beginn einiges durchprobieren, besonders bei veganen Brotaufstrichen, aber es hat Spaß gemacht und macht noch immer Spaß neue Produkte und Geschmäcker zu entdecken.

Die ersten Wochen war ich oft hungrig, da durch das Weglassen tierischer Produkte Kalorien fehlten. Doch jetzt habe ich immer ein paar Nüsse und Trockenfrüchte in der Tasche. Um meine neue Ernährung zu optimieren, habe ich zudem viele Bücher zum Thema „Vegane Ernährung“ gelesen, was mir sehr geholfen hat. So wußte ich auf welche Nährstoffe ich zu achten hatte. Außerdem habe ich kurz nach meiner Ernährungsumstellung eine Blutuntersuchung machen lassen, insbesondere um meine Vitamin B12 – Werte checken zu lassen. Diese Vitamin muss bei einer veganen Ernährung zwingend mit Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.

Es gab auch mal kleine Ausrutscher, z.B. die nicht veganen selbstgebackenen Kekse, die meine Mutter mir zu Ostern geschickt hat. Aber im Großen und Ganzen habe ich mich von tierischen Produkten fern gehalten. Mittlerweile mag ich, dank vieler Dokus, auch nicht mehr an der Fleischtheke des Supermarkts vorbei gehen. Es ekelt mich an.

Aber fehlt dir nicht was? Wo bekommst du genügend Proteine her?

Das sind wohl Fragen, die sich jeder Veganer mehr oder weniger oft gefallen lassen muss. Ehrlich gesagt fehlt mir absolut nichts. Für jedes tierisches Produkt gibt es mittlerweile eine mehr oder weniger schmackhafte Variante. Fleischersatzprodukte sprechen mich aber optisch nicht wirklich an, also lasse ich sie links liegen. Und wie ich durch eingängige Lektüre erfahren habe, kann man seinen Proteinbedarf sehr gut über Hülsenfrüchte, Nüsse und Co. decken. Also keine Probleme an der Front.

Meine Geschmackspalette hat sich außerdem wirklich erweitert. Ich habe festgestellt, dass ich Dinge mag, die ich vorher nicht angerührt hätte, wie zum Beispiel Bohnen, Kichererbsen, Tofu oder Jackfruit. Insgesamt habe ich gesünder ernährt als all die Jahre bevor.

Gesundheitliche Effekte

Es gab auch positive gesundheitliche Effekte meiner Ernährungsumstellung, die ich erfahren habe.

Seit meiner Teenager-Zeit werde ich von Migräne regelmäßig heimgesucht. Im Schnitt haut es mich ca. 3 – 4 Mal im Jahr für einige Tage komplett um. 2018 war es besonders schlimm mit teilweise zwei Anfällen pro Monat (auch auf Grund von Schichtarbeit). 2019 habe ich den Job gewechselt und einen regelmäßigen Tagesablauf etablieren können und die Anfälle sind zurück gegangen. In 2020 hatte ich insgesamt einen heftigen Anfall und zwei bis drei leichtere, die mich nicht komplett bettlägerig gemacht habe. Das ist so eine unglaubliche Verbesserung, dass ich überzeugt bin, dass die Umstellung auf eine vegane Ernährung einen positiven Einfluss auf meine Anfallhäufigkeit hat. Bleibt zu hoffen, dass ich meine benötigten Schmerztabletten im nächsten Jahr weiter reduzieren kann.

Meine Verdauung läuft auch runder als vorher üblich. In den Jahren zuvor hatte ich oft langhaltende Schmerzen im Oberbauch nach dem Essen. Und Sodbrennen nach dem Verzehr von Wurst, weshalb ich sie schon ein Jahr zuvor von meinem Speiseplan gestrichen habe. Jetzt habe ich sehr selten Magenschmerzen dieser Art. Manchmal noch als PMS – Symptom.

Wenn wir schon mal beim Thema PMS und Menstruation sind: PMS ist etwas besser geworden, aber jeden Monat noch immer ein Roulette, was denn kommt. Kopfschmerz/Migräne, Magenschmerzen, Gereiztheit, alles zusammen? ¯_(ツ)_/¯ Eine Gewissheit, was ich denn zu erwarten habe, wäre ganz schön, aber was willste machen. Dafür sind meine Krämpfe und die Stärke meiner Tage leichter geworden, was mich wirklich freut.

Fazit

Mein erstes Jahr vegan war einfacher als gedacht und selbstverständlich bleibe ich dabei. Wenn man sich erstmal über die Praktiken der Fleisch- und Milchindustrie informiert hat, kann man die Brutalität und Ausbeutung dieses Systems nicht mehr vergessen. Mein Hauptgrund für eine vegane Lebensweise ist noch immer der gesundheitliche Aspekt, doch ich möchte ebenso nicht, dass Tiere für meinen Genuss sterben müssen.

Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr. Hoffen wir, dass es besser wird als 2020.

Und wie immer: Bleib munter, dann ist das Leben bunter.

Meike 🙂

Photo by Free To Use Sounds on Unsplash

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert